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Amrit Nectar of Immortality
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Der Dokumentarfilm «Amrit Nektar der Unsterblichkeit» wurde zum Zeitpunkt des grössten Pilgerfestes der Welt – der Kumbh Mela – im nordindischen Haridwar  gedreht. Der Film erzählt mehrere Geschichten von Menschen und ihrer Beziehung zum heiligen Fluss Ganges. Yogis, Asketen, westliche Aussteiger, Wissenschaftler und Umweltaktivisten berichten von ihrem Leben am heiligen Fluss, von ihrem Glauben, von der Zukunft der Ganga und der Bedeutung von Amrit, heiliges Wasser des Stroms. Was aber ist Amrit wirklich? Der innere Weg zur Erkenntnis der Unsterblichkeit der Seele führt Millionen von Hindus zu diesem Wasser. Und so ist der Film eine Reise in eine fremde, berauschende, lebendige Welt voller Fragen und Antworten. Er zeigt die Suche nach dem Nektar der Unsterblichkeit.

« Der Eine, der im Wasser wohnt, der das Wasser nicht kennt, der das Wasser ist, der das Wasser beherrscht: der ist deine Seele, der Meister in dir, Amrit, der Unsterbliche.»

Shri Siddhartha Krishna Brahmachari

Siddharthas Mutter kam in den 70er Jahren aus der Schweiz nach Indien und heiratete einen Yogi namens Prabhupada Acharya Surya Prakash (Prabhuji). Nach der Geburt von Siddharta zogen sie für 5 Jahre in die Schweiz nach Tägerwilen im Thurgau. Doch nach Ansicht seines Vaters sollte Siddharta Mönch werden und die heiligen Schriften des Hinduismus studieren. So studierte er 12 Jahre lang und wurde Mönch. Heute unterrichtet Siddharta am Shri Kailas Ashram Brahmavidya Peetham (Institute of Vedantic Research & Studies) und pflegt seinen blinden und kranken Vater Prabhuji am Ganges.

Sunderlal und Vimla Bahuguna

Zusammen mit seiner Frau Vimla kämpft Sunderlal Bahuguna seit mehr als 40 Jahren unermüdlich gegen die Abholzung der Wälder des Himalaya und gegen die zunehmende Verbauung des Ganges durch Staudämme. Er hat sich aktiv bei der Unabhängigkeitsbewegung beteiligt und wurde stark von Mahatma Gandhis Philosophie des gewaltlosen Widerstandes geprägt. Bahuguna trat schon mehrmals in Hungerstreik, um gegen die fortschreitende Abholzung und gegen die Staudammprojekte am Ganges zu protestieren.

Dr. G. D. Agrawal

Dr. G. D. Agrawal (born 1932) is a respected doyen of environmental engineers in India. After a long career, he continues to teach and inspire students as an Honorary Professor of Environmental Sciences at the Mahatma Gandhi Chitrakoot Gramodaya Vishwavidyalaya, in Chitrakoot, Madhya Pradesh. He is notable for his successful fast in 2009 to stop the damming of the Bhagirathi River.

 

Narmada Devi Puri Ma

Narmada Puri kam in den 1970er Jahren als 23 jährige aus Deutschland nach Indien. In Haridwar traf sie auf einen Yogi, der ihr Lehrer wurde und den sie bis an sein Lebensende 2001 nie mehr verliess. Ihr ganzes Leben lang verbrachte sie seit ihrer Ankunft in Indien an den Ufern des Ganga, ohne je wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Heute lebt sie in einem Ashram in der Nähe von Haridwar, das von zahlreichen westlichen Spiritual- und Yogatouristen besucht wird.

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Amrit Nectar of Immortality
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Amrit Nectar of Immortality
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Amrit Nectar of Immortality

«Infolge eines Fluches hatten einst die Götter – Devas – ihre Unsterblichkeit verloren. Um die Unsterblichkeit wieder zu erlangen, mussten sie sich mit den verfeindeten Dämonen – Asuras – vereinen und gemeinsam den Milchozean aufzuwühlen, da in den Tiefen des Milchmeeres der unsterblich machende Amrit verborgen lag. Die Götter und Dämonen versprachen sich gegenseitig den Nektar brüderlich zu teilen. Doch als die Dämonen vom kostbaren Trank, der in einen Krug (Kumbh) gefüllt war, trinken wollten, um die Unsterblichkeit für sich allein zu haben, floh Jayanata, der Sohn der Himmelsgottheit, in Gestalt einer Krähe mit dem Krug davon. Es kam zu einem heftigen Kampf zwischen den Dämonen und den Göttern. Von den Dämonen verfolgt flog die Krähe in Richtung Paradies. Während des Flugs fielen vier Tropfen des Nektars auf die Erde. Es sind die heute vier heiligen Orte: Haridwar, Allahabad, Ujjain und Nashik. Am Ende siegten die Götter und die Krähe erreichte nach zwölf Tagen das Paradies. Jeder dieser Tage entspricht einem Erdenjahr. So wird die Kumbh Mela (das „Krug Fest“) alle drei Jahre an einem der vier heiligen Orte gefeiert, wobei jeder heilige Ort alle zwölf Jahre zum Austragungsort des Festes wird.»

Die Kumbh Mela in Haridwar dauerte vom 14. Januar bis zum 28. März 2010. Während drei Monaten entstand am Stadtrand eine riesige Zeltstadt mit Tempeln, Spitälern, Essständen und Geschäften. Gläubige, Heilige, Yogis, Kranke, Bettler und Neugierige aus der ganzen Welt versammelten sich in der Zeltstadt an den Ufern des Ganges. Nach Schätzungen der Behörden strömten während dieser Zeit mehr als 50 Millionen Pilger nach Haridwar (1988 waren es lediglich 10 Millionen). Allein am 14.April, zum Höhepunkt des Festes, dem königlichen Bad – Shahi Snan – badeten sich rund 16.6 Millionen Menschen in der heiligen Ganga. Nach hinduistischer Auffassung ist die Zeit während der Kumbh Mela eine besonders heilbringende Zeit für ein rituelles Bad. Denn das Wasser des Ganges wird, aufgrund der einzigartigen astrologischen Konstellation der Sterne und Planeten, während der drei monatigen Periode zum Unsterblichkeitsnektar Amrit. Aus diesem Grunde pilgern Millionen von Gläubigen aus allen Ecken des Landes, um einige Tropfen des heiligen Nektars zu trinken.

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Der Ganges ist einer der grössten und bedeutendsten Flüsssysteme Asiens. Von seinen Quellen im Norden des indischen Himalayas, fliesst er 2’500 km quer durch den gesamten nördlichen indischen Subkontinent und mündet bei Kalkutta im indischen Ozean. Als überlebenswichtige Ader für über 500 Millionen Menschen nährt der Fluss weite Teile des gesamten Ökosystems des nördlichen Indiens.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Wasserqualität in den unteren östlichen Regionen des Flusses dramatisch verschlechtert. Die Verschmutzung durch industrielle Abfälle, vergiftetes Abwasser, Schwermetalle und durch Exkremente ist enorm. Aufgrund der zunehmenden globalen Erwärmung und des Abschmelzens der Gletscher, ist der Ganges auch im oberen Lauf gefährdet. Zudem werden in den Tälern des Himalaya zunehmend Dämme zur Stromgewinnung gebaut, wodurch sich die Wassermenge im Hauptfluss verringert. Gemäss Umweltaktivisten wird dies weitreichende Folgen für das ganze Ökosystem haben. U.a. wird es in den Millionenstädte, wie Kanpur und Allahbad, die rund 70% ihres Trinkwassers aus dem heiligen Fluss beziehen, zunehmend zu Wasserknappheiten kommen. Wie die Zukunft des heiligen Flusses aussehen wird, wissen wohl nur die indischen Götter.

Amrit (Sanskrit: अमृत) bedeutet übersetzt „ohne Tod“ oder „Unsterblichkeit“ und wird in den alten hinduistischen Schriften oftmals als Nektar der Unsterblichkeit beschrieben. Obwohl ethymologisch nicht verwandt gleicht Amrit dem griechischen Begriff Ambrosia in seiner Bedeutung stark.

Alle Wesen auf dieser Welt sind sterblich, nach hinduistischer Auffassung jedoch wird die Seele immer wieder aufgrund ihrer karmischen Taten neu geboren. Ziel des menschlichen Lebens ist es sich aus diesem Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien und unsterblich zu werden. Das wahre Selbst zu verwirklichen, die individuelle Seele Athman mit der grossen universellen Seele Brahman zu vereinen. Die hinduistischen Traditionen kennen zahlreiche Wege zur Erlösung – Moksha – zum erlangen des Nektars der Unsterblichkeit.

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Seit Jahrtausenden pilgern Hindus aus ganz Indien zu den zahlreichen heiligen Orten entlang des Ganges. Dort besuchen sie Tempel, beten zur Mutter Ganga, baden und trinken das heilige Wasser. Haridwar ist eine der wichtigsten heiligen Pilgerstätten am Ganges und gilt als das “Tor zu Gott” (Hari = Gott und Dwar = Tor). Haridwar liegt am Fusse des Himalaya, wo der Fluss aus den engen Tälern erstmals in die weite Ebene Indiens eintaucht. Das ganze Jahr über pilgern Millionen von Gläubigen in die Stadt, um sich dort im heiligen Wasser des Ganges zu baden, an seinem Ufer zu beten, zu meditieren, sich von ihren Sünden zu reinigen oder die Asche ihrer verstorbenen Familienmitgliedern dem Fluss zu übergeben. Alle zwölf Jahre findet in Haridwar das grösste religiöse Fest der Welt, die Kumbh Mela, statt.